Borbet Sachsen in Kodersdorf

Tarifvertrag! Borbet-Beschäftigte in Kodersdorf bekommen in erstem Schritt eine Inflationsausgleichsprämie

16.07.2024 | Das Verhandlungsergebnis ist unterschrieben. Die Beschäftigten von Borbet Sachsen in Kodersdorf haben sich ihren ersten Tarifvertrag erkämpft. Sie bekommen bis August 800 Euro Inflationsausgleichsprämie in zwei Schritten. Während dieser Zeit wird weiter über einen Entgelttarifvertrag verhandelt, der den Beschäftigten auch dauerhaft mehr Geld beschert. Darauf haben sich IG Metall und Arbeitgeber verständigt.

Die Warnstreiks haben Wirkung gezeigt. Nach zähem Ringen haben sich IG Metall und Arbeitgeber in einem ersten Schritt auf die Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie für die Borbet-Beschäftigten in Kodersdorf geeinigt. Foto: IG Metall

„Das ist ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu besseren Arbeitsbedingungen für unsere Kolleginnen und Kollegen bei Borbet in Kodersdorf. Das entlastet die Beschäftigten kurzfristig“, sagt Tomasz Gorski, Verhandlungsführer der IG Metall. „Unsere anderen Forderungen bleiben bestehen. Darüber werden wir über den Sommer mit dem Arbeitgeber verhandeln.“

Während der Verhandlungen in den Sommermonaten verzichtet die IG Metall auf weitere Arbeitskampfmaßnahmen. Optional hat der Arbeitgeber die Möglichkeit, im September weitere 300 Euro Inflationsausgleichsprämie zu zahlen. Im Gegenzug würde die IG Metall dann auch im September zu keinen Arbeitskampfmaßnahmen aufrufen.

Die IG Metall fordert die Anerkennung aller Tarifverträge der sächsischen Metall- und Elektroindustrie, einschließlich der Einführung des Entgeltrahmenabkommens (ERA) für eine transparente und faire Bezahlung der Beschäftigten.

Nachdem der Arbeitgeber monatelang kein Angebot auf den Tisch gelegt hat, ist die Bereitschaft zur Zahlung einer Inflationsausgleichsprämie ein Durchbruch. Die 800 Euro werden in zwei Schritten ausgezahlt, der erste Teil von 500 Euro wird mit dem Juni-Entgelt fällig, der zweite Teil in Höhe von 300 Euro wird im August ausgezahlt.

Warnstreiks haben Wirkung gezeigt
„Der Druck, den die Metallerinnen und Metaller bei Borbet mit zwei starken Warnstreiks entfaltet haben, hat endlich Wirkung gezeigt“, sagt Uwe Garbe, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Ostsachsen. „Ohne die Kampfbereitschaft der Beschäftigten und die große Solidarität, die sie von vielen Kolleginnen und Kollegen aus anderen Betrieben erfahren haben, hätte es am Verhandlungstisch keine Bewegung gegeben.“

Für die IG Metall Ostsachsen steht aber auch fest, dass „die Inflationsausgleichsprämie nur der erste Schritt auf dem Weg zu dauerhaft besseren Arbeitsbedingungen ist“, betont Uwe Garbe. „Unsere Kolleginnen und Kollegen bei Borbet in Sachsen brauchen dauerhaft mehr Geld, um die gestiegenen Kosten für Lebensmittel und Energie zu kompensieren. Wir nehmen es nicht länger hin, dass sie weiterhin von allen europäischen Borbet-Produktionsstandorten am schlechtesten bezahlt werden.“

Hintergrund:
Borbet verfügt über mehrere Standorte in Deutschland. In Kodersdorf arbeiten circa 560 Beschäftigte für einen der weltweit führenden und erfolgreichsten Hersteller von qualitativ hochwertigen Leichtmetallrädern. Seit Anfang Januar 2024 hat die IG Metall mit dem Arbeitgeber über bessere Arbeitsbedingungen verhandelt – und mit der Inflationsausgleichsprämie nun erstmals einen Tarifvertrag erkämpft.

Von: kk

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